Vietnam und Kambodscha

ÜBERWÄLTIGENDE LANDSCHAFTEN

 5. Dezember  2022 –  7. Januar 2023

Wir wurden freundlich in Hanoi empfangen. Geldtausch und neue SIM-Karte wurden gleich am Flughafen erledigt. Während der mittäglichen Fahrt zum Hotel steckten wir im starken Autoverkehr und der noch viel höheren Zahl an Mopeds fest. Alle schienen gleichzeitig zu hupen! Was für ein gewusel!! Für unseren ersten Stadtrundgang durch Hanoi gab uns Tuan die wichtigsten Fußgängerregeln mit auf den Weg: (1) Alle Ampelanzeigen sind nur Orientierungshilfen. (2) Überblick über den Verkehr schaffen, dann beherzt und im gleichmäßigen Tempo loslaufen! (3) Auf keinen Fall losrennen!! Und das war das Riesenproblem. Wenn gefühlte hunderte von Mopeds auf dich zurasen, nicht loszurennen. Mein Fluchtreflex schlug jedes Mal an und es kostete mich richtig Nerven über eine 4 – 5 spurige Straße zu kommen. Selbst bei einer grüngeschalteten Fußgängerampel war man vor den Mopeds nicht sicher. Wie gesagt: Ampeln sind nur Orientierungshilfen!

Ins volle Leben eingetaucht

Am 5.Dezember 2022 in Hanoi gelandet

lebendige Städte

Hanoi und Ho Chi Minh City

Harter Alltag in den Straßen

Ob Warenlieferung, Kleinhändler oder Müllabfuhr

So ein Erfindungsreichtum die Dinge zu transportieren. Was früher auf dem Fahrrad von A nach B gebracht wurde, geht auch heute auf dem Moped oder Motorrad, sogar noch eine Nummer größer. Der Grund sind nicht etwa mangelnde Transportfahrzeuge, sondern die hohen Kosten für ein Vehikel und die dazu gehörigen fehlenden Parkplätze, die, falls überhaupt vorhanden, dann auch noch viel kosten. Es beeindruckte uns schon sehr, wie sie so ihren Alltag meistern. Unser Guide erzählte uns, dass er selbst auch nur ein Moped fährt und damit seine zwei Töchter zu Schule bringt bzw. die ganze Familie damit einen Ausflug macht. Zu viert auf dem Moped ist in Asien völlig normal. Normal ist auch, dass auf dem Fußweg geparkt wird. Diese Regel stammt bestimmt aus den Fahrradzeiten. Bedeutete jedoch für uns als Fußgänger, dass es Situationen gab, wo wir weder auf dem Fußweg noch auf der Straße laufen konnten. Aber mit entsprechender Gelassenheit geht so manches!

Wunderschöne Landschaften

Auf dem Weg von Nord nach Süd

Vietnam und Kambodscha

Diese Reise war erlebnisreich mit wirklich tollen Momenten und anstrengend zugleich. Sie verlangte uns einiges ab. Wir packten zeitweise unsere Rucksäcke täglich aus-ein-aus …, waren an manchen Tagen stundenlang im Auto, auf der Bahn oder mit dem Schiff unterwegs. Wir hatten die Entfernungen in diesem Land unterschätzt! Für uns war es eine neue interessante Welt, die uns während der fast fünf Wochen sehr berührte. Darunter waren zum Beispiel die spektakulären Karstberge und Höhlen nicht nur in der Halong Bucht, die Dschungellandschaften abwechselnd mit Reisterrassen, das über 3000m hohe Hochgebirge ganz im Norden Vietnams oder das Mekongdelta im Süden. Ganz zu schweigen von den geschichtsträchtigen Städten, wie Dien Bien Phu, Hanoi, Hue, Hoi An, Saigon, Phnom Penh und Siem Reap. Wunderbare Begegnungen hatten wir in den zwei bewusst gewählten Homestays auf dieser Reise.

Unser Homestay im Dschungel von Pu Luong bei einer Familie, die sich zur Volksgruppe der schwarzen Hmong zählt.

Geschichtsträchtige Städte

... erst macht es dich sprachlos und dann kannst du Geschichten erzählen!

Was uns besonders beeindruckte

… ist eigentlich in keiner einfachen Zusammenfassung erzählt. Die drei Orte, die wir ausgewählt haben, sind Orte, die uns nicht unbedingt sofort beeindruckten. Sie überraschten uns meist in einer ganz anderen Art und Weise als erwartet. Zum Beispiel, als wir in unser Homestay in den Bergen von Pu Luong ankamen, war es so kalt. Nach einem langen Fahrtag und der Ansicht eines richtig harten Bettes auf dem Boden eines traditionellen Holzhauses, war unsere Stimmung zunächst im Keller. Die Orte Hoi An und Angkor Wat leben vom Tourismus. Wir waren also nie allein an den lauschigen Plätzen. An manchen besonderen Fotomotivstellen musste man sogar anstehen. Aber das „Aber“ macht es zum Besonderen, was wir jeweils dort erlebten!

Homestays in Nord und Süd

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Unsere Schlafstätte am Fischteich einer Fischerfamilie im Naturreservat von Pu Luong

Das Naturreservat, im Norden von Vietnam und südlich von Hanoi gelegen, besuchten wir für zwei Tage, was definitiv zu kurz war. Wir hätten gern noch weitere Wanderungen durch diese wunderschöne Landschaft unternommen, wo sich dichter Dschungel und Dörfer mit Reisfeldterrassen abwechseln. Wir saugten die Ruhe und den völlig anderen Lebensrhythmus auf. Unsere herzlichen Gastgeber konnten kein Englisch. Somit ging es gleich mal in die Küche, um sagen zu können, was wir essen möchten. Unglaublich wie gut man mit Gestik und Mimik auch kommunizieren kann! Unser zweiter Homestay im Mekong Delta war schon etwas kommerzioneller. Hier unternahmen wir einen Kochkurs zur vietnamesischen Küche, eine Radtour um die Insel , eine Bootstour zur Bonbonfabrik und durch die lauschigen Kanäle des Deltas.

Hoi An

Zur Weihnachtszeit reisten wir weiter südlich nach Hoi An, u.a. bekannt für dessen romantische Altstadt, ihre Lampionkunst und die allmonatlich stattfindenden Lampionfeste. Hier wollten wir Weihnachten verbringen. Neben den vielen wirklich interessanten Sehenswürdigkeiten entdeckten wir den Bambuszirkus und das „Precious Heritage“ Museum, welches eine einmalige Sammlung von Porträtfotos, Trachten und Beschreibungen der vielen enthischen Gruppen Vietnams in sensationeller Weise präsentiert. Ganz davon abgesehen, dass man dieses Museum ohne Eintrittsgeld und jeden Tag zwölf Stunden besuchen kann, ist es ein sehr empfehlenswertes Museum, des französischen Porträtfotografen ReHAHN. Wen es interessiert, der klicke seine Homepage an – Einfach großartig! Beim Bambuszirkus begegneten uns junge athletische Menschen, die eine Show der Superlative präsentierten: Vietnamesische Geschichte und Kultur in akrobatischer Vollendung und sensationeller Choreographie. Wir genossen die Zeit in Hoi An so sehr, dass es uns ein wenig schwer viel, weiter zu reisen.

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Kambodscha

Mit dem Schnellboot fuhren wir von Chau Doc, Vietnam, über den Neundrachenfluss nach Phom Penh. Unser Interesse galt während der zwei Tage dem Königspalast mit seinen prächtigen goldenen Pagoden, dem Nationalmuseum, wo viele originale Statuen von Angkor aufbewahrt werden und dem Wat Phnom Tempel, wo wir mitten in der Stadt einem Schwarm riesiger Hornvögel begegneten, die die Opfergaben vom Altar auffrasen. Abends genossen wir es, durch die Straßen der Hauptstadt Kambodschas zu schlendern und in einem der vielen Imbisslokale für weniger als 5 € essen gehen zu können. Danach ging es für drei Nächte nach Siem Reap. Unweit davon gibt es die alte Tempelstadt Angkor, ein Ort der geschichtlichen Superlativen mitten im Tropenwald gelegen. Als Machtzentrum der Khmer vor ca. 1000 Jahren, zählte Angkor zu den größten Städten der Welt. Auf einer  Fläche von 200 km² sollen über 1000 Tempel existiert haben. In den riesigen Siedlungen, die  im Mittelalter errichtet wurden, lebten bis zu 900 000 Menschen. Wir besuchten an zwei Tagen u.a. die Tempelanlagen Bayon, Ta Prohm, Angkor Thom, Angkor Wat. Wir waren sprachlos über die Ausmaße und Spiritualität, die heute noch dieses Gebiet ausstrahlt. Wir hatten keinen Anspruch, alles sehen zu wollen – unsere Aufnahmegrenze war sowieso erreicht. Wie bereits in Phnom Penh war auch hier das Tuk Tuk das Fortbewegungsmittel Nummer eins, welches wir vor allem für die Touren durch Angkor nutzten. Eine wunderbare Sache in den Tropen! Inzwischen kann man auch mit dem Fahrrad zu dieser wirklich außergewöhnliche Stadt gelangen. Und als wäre das alles nicht schon genug, trafen wir mitten im Ta Prohm Tempel eine amerikanische Familie wieder, mit der wir bereits zuvor eine herzliche Begegnung an einer Raststätte hatten. Das sind die wirklich schönen Momente unserer Reise!

Wir freuen uns sehr über eine Nachricht von Euch!